Beobachten, wird eine Hauptaufgabe von uns als betreuende Person sein. Beobachtung ist mehr als nur hinzuschauen. Zu beobachten bedeutet, mit allen Sinnen Aufmerksamkeit zu schenken, um wirklich zu verstehen. Es bedeutet, das Unsichtbare sichtbar machen zu können und sich ebenso dessen bewusst zu sein, was nicht geschieht, wie dessen, was geschieht und beobachtet werden kann.
Indem wir Kinder beobachten, lernen wir etwas über ihre Entwicklungsphase ebenso wie über ihre Einzigartigkeit – ihre Vorlieben und Abneigungen, Verhaltensmuster, wie sie mit anderen und der Welt, die sie umgibt, interagieren. Wir können Einsichten darüber gewinnen, wie wir handeln können, um den Lernprozess der Kinder zu verstärken.
„Gute Beobachter können sogar lernen, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen.“ (Janet Gonzales-Mena und Dianne Widmeyer Eyer, Arbeitsbuch zum Curriculum „Säuglinge, Kleinkinder und ihre Betreuung, Erziehung und Pflege“)
Unsere Beobachtungen bestehen nicht nur im „Sehen“ und „Wahrnehmen“ sondern auch im Fotografieren und Filmen.
In vielen Situationen versuchen wir, Fotos oder wenn möglich Filme von den Kindern zu machen, um eine gute Dokumentation zu gewährleisten.
Eine kleine Auswahl der Fotos hängt im folgenden Monat an der Pinnwand im Garderobenbereich für die Eltern als Rückblick aus.
Des Weiteren bekommen die Kinder ihre Fotos in einer Entwicklungsmappe zusammen mit ihren gemalten Bildern am Ende der Betreuungszeit.
Am Ende eines Jahres bekommen die Eltern der Tageskinder als Weihnachtsgeschenk eine CD mit den Fotos ihres Kindes vom vergangenen Jahr als Film überreicht.
Die Videos, die wir von den Kindern machen, nutzen wir für das jährliche Eltern- bzw. für das Abschlussgespräch aber auch gern mal zu einem Tür- und Angelgespräch bei bestehenden Fragen oder Sorgen seitens der Eltern.
Die Kinder werden nie heimlich fotografiert oder gefilmt. Sie dürfen sich die Fotos und Filme ansehen und wenn wir das Gefühl bekommen, dass es ihnen unangenehm ist, fotografiert zu werden, nehmen wir so weit wie möglich auch Abstand davon.
Wir werden die Kinder beobachten und aus den Beobachtungen heraus seine Rahmenbedingung bilden. Das heißt , wir stellen ihnen die notwendigen Dinge zur Verfügung, die es in seiner momentanen Entwicklung benötigt. Wir werden verschiedene Projekte (je nach Alter des Kindes, Collagen erstellen lassen, mit Farbe und Schwamm Bilder malen, im Garten Beete anlegen, sähen und ernten, und vieles mehr) anbieten. Aber wir werden die Kinder nicht zum Mitmachen „zwingen“. Wir zeigen den Kindern nicht, wie es zum Beispiel Bauklötze zu stapeln hat.
„Einem Kind Informationen „eintrichtern“, das nicht in der Lage ist sie aufzunehmen, heißt Wissen zu vermitteln, dass ihm nichts nützt.“
Als Grundlage und Richtlinie für unsere Arbeit mit den Kindern dient der sächsische Bildungsplan.