Grundlegend ist, dass das Kind so viel wie möglich selbst entdecken kann. Wenn wir ihm helfen alle Aufgaben zu lösen, denen es begegnet, nehmen wir ihm genau das, was von größter Bedeutung für seine intellektuelle Entwicklung ist. Es gewinnt durch unabhängiges Experimentieren eine andere Art Wissen als dasjenige, das man ihm wie ein Fertiggericht anbietet.“ Emmi Pikler

Kinder können allein spielen. Sie müssen nicht beigebracht bekommen, wie man richtig spielt. Kinder arbeiten bei Spielen ihre Konflikte durch, in dem Maße, wie sie dazu bereit sind. („Bereit“ bezieht sich dabei auf die Fähigkeit, Probleme zu lösen, entsprechend der Entwicklungsstufe.)

Spielen, das nicht unterbrochen wird, fördert Konzentration und eine lange Aufmerksamkeitsspanne.

Spielen ist ebenso eine Gelegenheit, seine Selbstachtung zu stärken und sein Gefühl, auf sich selbst verlassen zu können, und die Fähigkeit zu haben, Aufgaben selbst meistern zu können.

Wir werden in der Zeit des freien Spiels im Hintergrund bleiben und beobachtend zur Seite stehen.

Wenn uns die Kinder in ein Spiel mit einbeziehen, werden wir „mitspielen“. Die Kinder sind hierbei allerdings der Initiator.

Treten beim Spielen Probleme oder schwierige Situationen auf, werden wir den Kindern zuerst die Möglichkeit geben, selbst einen Ausweg zu finden.

Es stärkt ihr Selbstvertrauen, wenn sie Probleme auf eigenen Wegen lösen können, wenn notwendig mit leichten Hilfestellungen von unserer Seite aus.

„Das Leben besteht aus immer wieder neuen Problemen und dem Lernen, wie man auf sie antworten kann. Eine gute Strategie für das Leben ist es, ein Kind selbst herausfinden zu lassen, was zu tun ist. „

                                                                                                                                                                                                                                    Magda Gerber und Allison Johnson „Ein guter Start ins Leben“

Es gibt Momente, in denen wir das Spiel unterbrechen müssen, zum Beispiel vor dem Essen oder wenn Pflegemaßnahmen anstehen. Dies werden wir behutsam und zeitnah ankündigen, so dass die Kinder die Möglichkeit haben, auf eigene Faust ihr Spiel zu beenden. Müssen wir trotzdem gegen den Wunsch weiterzuspielen handeln, werden wir ihm dies auch sagen: „Du bist noch nicht fertig aber ich muss dich jetzt hochnehmen.“